Porsche erweitert seine 911-Flotte um neue Allradmodelle – das Carrera 4S Coupé und Cabriolet sowie den Targa 4S. Mehr als nur optische Veränderungen – das ist ein echtes Upgrade. Und ja, es hat seinen Preis.
Wie Sonnenauf- und -untergänge erneuert Porsche seine Kultserie regelmäßig und zuverlässig wie eh und je. Porsche 911Diesmal kommen neue Versionen mit Allradantrieb – Carrera 4S Coupé, Cabriolet und der elegante Targa 4S. Stichworte: mehr Leistung, mehr Ausstattung… und natürlich ein höherer Preis.
Porsche 911: Ein Motor wie ein Schweizer Uhrwerk
Unter der Haube arbeitet weiterhin der verstärkte 3,0-Liter-Biturbo-Boxer-Sechszylinder, der nun 473 PS und 550 Nm Drehmoment entwickelt. Die Leistungssteigerung ist größtenteils den Ladeluftkühlern des 911 Turbo-Modells zu verdanken – eine kleine Umstellung, ein großer Unterschied. Die PS-Zahl liegt übrigens auf dem Niveau des vorherigen Carrera GTS, das Drehmoment ist allerdings etwas geringer. Ein manuelles Getriebe sucht man vergeblich – das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe PDK dominiert hier. (Manuelle Getriebe bleiben in den Carrera T- und GT3-Modellen den Puristen vorbehalten – also denen, die noch immer Freude am „echten“ Fahren haben.)
Unterwegs? Greifbarer als ein frisch aufgeklebtes Plakat
Neue 911 Die 4S-Modelle verfügen serienmäßig über eine Sportauspuffanlage und größere Bremsen, die vom Carrera GTS übernommen wurden. Ebenfalls serienmäßig sind das adaptive Fahrwerk (PASM), eine mechanische Hinterachs-Differenzialsperre und eine Kombination aus 20-Zoll-Vorder- und 21-Zoll-Hinterrädern. Zu den Extras gehören Sportfahrwerk, Hinterradlenkung, Sport Chrono-Paket und Carbon-Keramik-Bremsen. Der Targa 4S ist übrigens serienmäßig mit Hinterradlenkung ausgestattet – denn Stil ohne Funktion reicht nicht mehr.
Digitales Cockpit: Ja, sogar Porsche ist in die Knie gegangen
Im Innenraum gibt es jetzt mehr Standardleder (denn nichts schreit so sehr nach Luxus wie echter Pelz für den Hintern), und digitale Anzeigen bleiben ein kontroverses Thema – Traditionalisten könnten immer noch in der Ecke weinen. Das Coupé ist jetzt serienmäßig als Zweisitzer erhältlich, eine Viersitzer-Version ist optional und kostenlos (Serie beim Cabriolet und Targa).
Verkaufsstrategie: Allradantrieb als neues Minimum
Porsche gibt an, dass rund die Hälfte aller 911 „S“-Modelle in den USA mit Allradantrieb ausgestattet ist, was die Bedeutung dieser Modellerweiterung unterstreicht. Bisher war der Hybrid-Carrera 4 GTS das einzige Einstiegsmodell mit Allradantrieb in der überarbeiteten Baureihe – die neuen Modelle senken also die Einstiegshürde – zumindest relativ gesehen.
Und nun die Zahlen, die für Stirnrunzeln sorgen (und Grenzen setzen)
Grundpreis für 911 Carrero 4S Coupé 2026 beginnt bei ca. 145.500 Euro (156.450 USD). Das sind über 15.000 Euro mehr als beim Modell 2024. Zwar mit mehr Ausstattung und Hubraum, aber die Zahl ist dennoch atemberaubend. Carrera 4S Cabriolet kostet um 158.800 Euro (169.650 USD), während für Targo 4S muss abgezogen werden 160.800 Euro (171.350 USD).
Aber wenn Sie glauben, das würde jemanden abschrecken, dann irren Sie sich. Die Nachfrage nach dem 911 übersteigt immer noch das Angebot, was bedeutet, dass sich diese Schönheiten wie warme Semmeln verkaufen werden ... auf einem goldenen Hintergrund.
Abschluss?
Porsche bleibt seiner Formel treu: mehr Leistung, mehr Technik, mehr Chic – und ein höherer Preis. Aber das ist ein Porsche. Niemand kauft ihn, weil er auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achtet. Sie kaufen ihn, weil sie es können. Und weil – seien wir ehrlich – es nicht viele Dinge gibt, die einen auf 300 km/h beschleunigen und dabei aussehen lassen, als käme man gerade von einem Meeting in St. Moritz.
